Presseberichte

Dr. Elisabeth Sous-Braun zu Gast bei pro interplast

Die medizinische Leiterin der German Doctors e.V. hielt beim Vorstand von pro interplast Seligenstadt e.V. einen Vortrag über die Bekämpfung von Tuberkulose in Kalkutta Auf Einladung der Vereinsvorsitzenden Reinhilde Stadtmüller besuchte Frau Dr. Sous-Braun die letzte Vorstandssitzung von pro interplast. Schon lange unterstützt pro interplast Seligenstadt die Arbeit von Dr. Tobias Vogt in Indien.

Als Arzt der Organisation German Doctors e.V. arbeitet er in Kalkutta und kümmert sich dort verstärkt um Tuberkulose Patienten. Bei ihrem Vortrag stellte Frau Dr. Sous die Arbeit des Krankenhauses St. Thomas Home dar. Die dortigen Angestellten betreuen zusammen mit Dr. Vogt die Menschen mehrerer Slums. In den wenigen staatlichen Krankenhäusern werden Menschen ohne Geld bei weitem nicht ausreichend behandelt, sehr viele der Slumbewohner bekommen demnach keinerlei medizinische Versorgung. Tuberkulose, in Europa auch unter dem Begriff Schwindsucht bekannt, ist eine weltweit verbreitete bakterielle Infektionskrankheit, die beim Menschen am häufigsten die Lunge befällt. Weltweit erkranken knapp 9 Millionen Menschen daran.
Besonders betroffen sind Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Da die Übertragung in der Regel durch erkrankte Menschen in der Umgebung erfolgt, sind die Menschen in den Slums von Kalkutta besonders betroffen. Sehr tückisch an der Krankheit ist, dass die Patienten bereits nach einer relativ kurzen Zeit von ca. 2 Wochen eine Besserung der Symptome bemerken und sich gesund genug fühlen um wieder arbeiten gehen zu können, um sich und ihre Familie versorgen zu können.

Um eine sich daraus ergebende Multiresistenz zu vermeiden, suchen die Angestellten der Ambulanz die Patienten zu Hause auf und kontrollieren somit die wichtige Weiterbehandlung. Um den Verdienstausfall während der Behandlung auszugleichen, unterstützt pro interplast durch die Familienhilfe in Kalkutta die betroffenen Familien. Die Familien erhalten Lebensmittel und das Schulgeld der Kinder wird übernommen. Pro interplast übernimmt ebenfalls die Kosten für die Operationen von Tuberkulosepatienten, bei denen die Krankheit bereits so weit fortgeschritten ist, dass eine Behandlung mit Medikamenten nicht mehr ausreichend ist, da zum Beispiel bei einem Befall der Wirbelsäule bereits eine Querschnittslähmung aufgetreten sein kann. Durch eine Operation erlangen diese Patienten ihre Fähigkeit zu laufen zurück.

Im Falle einer Multiresistenz werden die betroffenen Patienten für zwei Jahre als Patienten im Krankenhaus aufgenommen und können danach in der Regel als geheilt entlassen werden. Junge Frauen erhalten in dieser Zeit eine Ausbildung z. B. als Näherin, sodass sie sich nach ihrer Entlassung ihren Lebensunterhalt selbst finanzieren können. Der Vorstand von pro interplast wird nun entscheiden wie er die Arbeit im St. Thomas Home noch weitergehend unterstützen kann.