Es wurde getanzt, gesungen und gelacht beim Ukraine Festival an diesem Wochenende in Seligenstadt - und doch stand der Krieg in der Heimat der angereisten Frauen immer im Mittelpunkt. Gemeinsam mit ihnen, die an der polnisch-ukrainischen Grenze Kontaktpersonen sind und die gespendeten Güter im Land verteilen, hatte der Seligenstädter Verein pro interplast e.V. das Fest im Rathausinnenhof organisiert. Dabei konnten die Besucher nicht nur landestypische Leckereien genießen, sondern auch Geld für weitere Hilfstransporte spenden.

"Wir haben kein Geld mehr für Hilsgüter und da kam die Idee zu diesem Festival", sagte Christian Kühner vom Seligenstädter Verein pro interplast. Sieben Fahrten zur polnisch-ukrainischen Grenze liegen bereits hinter ihm. Gemeinsam mit zehn Frauen, die dort Kontaktpersonen des Vereins sind und die Hilfsgüter im Land verteilen, hat der Verein am Wochenende deshalb ein großes Ukraine Festival im Rathausinnenhof organisiert, zu dem auch die Frauen anreisten. Im Gepäck: Schmuck, mit Stickereien verzierte handgenähte Kleidungsstücke, selbstgemachten Pralinen, Schokoherzen in den Nationalfarben sowie Gemälden von Kindern, die in der Ukraine in Kunsttherapie sind um die Folgen des Krieges zu verarbeiten. Eine ukrainische "Küchenmannschaft" sorgte für Borschtsch und Wareniki. An einer Fotowand, die Bilder aus der Ukraine und von den Hilfstransporten zeigten, konnten sich die Besucher über die Situation vor Ort informieren. Wie schwierig die aktuell ist, war den Ukrainerinnen während des Festivals allerdings kaum anzumerken. Doch bei der Nationalhymne fllossen bei ihnen und den vielen Exil-Ukrainern die Tränen. Später wurde gemeinsam mit den Besuchern getanzt und der Musik der angereisten Sängerinnen gelauscht. Mit ihren Spenden konnten die Gäste weitere Hilfstransporte von pro interplast unterstützen.